Akuter Harnwegsinfekt (HWI) bei Querschnittslähmung

Bei Patienten mit einer Querschnittslähmung (Paraplegie/Tetraplegie) kommt es infolge einer Störung der Blasenfunktion und der damit zusammenhängenden fehlenden willkürlichen Blasenentleerung häufig zu Harnwegsinfekten.

Die intermittierende Selbstkatheterisierung, ein liegender Dauerkatheter oder auch die Blasenentleerung durch Beklopfen, begünstigen das Entstehen eines Harnwegsinfektes.

Beim Katheterismus wird die Blase zwar restharnfrei entleert, jedoch begünstigt der Katheter das Einschleppen von Keimen und oft kommt es zu Mikroverletzungen der Haut- und Schleimhaut. Bei der Methode des Beklopfens kann sich nach der Entleerung noch Restharn in der Blase befinden. Dies steigert das Risiko für einen Harnwegsinfekt.

Bei rezidivierenden Infekten empfiehlt sich dringend eine homöopathische Konstitutionstherapie zur Stärkung der Lebenskraft (des Immunsystems) und somit zur Förderung der Selbstheilungskräfte.

Die homöopathische Konstitutionstherapie ist  individuell, sanft und dauerhaft. Nur so können zukünftige Rückfälle vermieden werden. 

In Akutfällen stehen ebenfalls sehr individuell eine Vielzahl von Akutmitteln zur Verfügung, jedoch ist die Akutbehandlung nicht nachhaltig, weshalb wir grundsätzlich im Anschluss an eine Akutbehandlung eine konstitutionelle Therapie empfehlen. 

Symptome eines akuten HWI bei Querschnittslähmung:

  • „stinkender“, trüber Urin
  • evtl. allgemeines Unwohlsein, Zunahme der Spastik
  • evtl. Fieber, Ansteigen der Herzfrequenz (messbar am Puls)
  • Urintest
  • (deutlicher Anstieg der Entzündungszeichen im Labor) 

Querschnittslähmungen betreffen das Rückenmark und verursachen bei einem traumatischen Verursachungsgrund in der Regel einen vollständigen neurologischen Ausfall ab dem betroffenen Rückenmarkssegment. Hierbei gehen sowohl die Willkürmotorik als auch die Sensibilität verloren.

Aus diesem Grund fehlen oft die individuellen  Symptome des Patienten gänzlich, was dazu führen kann, dass die Erkrankung (unbemerkt) zur Niere aufsteigt.

Besonders bei Patienten mit Querschnittslähmung ist es wichtig, bereits bei den allerersten Anzeichen zu reagieren und einen Therapeuten ihres Vertrauens zu kontaktieren. Für alle Patienten, insbesondere für Patienten des Paraplegikerzentrums Nottwil, welche sich zusätzlich in therapeutischer Behandlung der SHI Homöopathische Praxis Zug befinden, steht jederzeit der Homöopathische Notfalldienst zur Verfügung.

Unterstützende Massnahmen

Zur unterstützenden Behandlung des HWI mit alternativen Massnahmen gelten grundsätzlich die gleichen Massnahmen wie bei Patienten ohne Querschnittslähmung.

Die Einnahme von Berberis-Urtinktur während der Akutphase eines HWI ist empfehlenswert.

Siehe Unterstützende Massnahmen HWI/Blasenentzündung allgemein 

Die SHI Homöopathische Praxis verfügt über eine langjährige Erfahrung in diesem Bereich und arbeitet eng mit dem Paraplegikerzentrum Nottwil zusammen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sind mehrere Studien und Veröffentlichungen entstanden.

Auf unserer Homepage können Sie sich über die Zusammenarbeit mit dem Paraplegikerzentrum Nottwil informieren.

Link zur Studie